Hast du denn schon alle Geschenke für Weihnachten gekauft? Nein, dann wird’s jetzt aber langsam Zeit! Es gibt ja noch so viel zu tun! Vielleicht sind da noch Abgabefristen im Büro oder in der Schule. Alles muss noch doch rechtzeitig fertig werden. Gereizt und unfreundlich weise ich den Sänger, der bei der Chorprobe neben mir steht, ab. Er hätte Hilfe gebraucht, vielleicht ein Gespräch, weil er trauert. Er singt ja auch so schief und wir stehen hier nur noch, weil er nicht richtig geübt hat. Dann sind da die Vorbereitungen für Weihnachten: Es soll schließlich alles blinken, leuchten und glitzern. Schließlich ist es nicht wirklich Weihnachten, wenn es nicht im Haus nach Plätzchen duftet, nach Zimt und nach dem Weihnachtsbraten, oder? Oder wenn nicht die ganze Weihnachtsbeleuchtung aufgehängt ist… Man will es ja auch als Familie gemeinsam schön haben. Gereizt und unfreundlich weise ich den Bettler auf dem Weihnachtsmarkt ab, der Hilfe gebraucht hätte, weil er Hunger hat und friert. Er stört ja schließlich auch die schöne Idylle. Aber was wäre denn, wenn Gott uns all unseren Gegenüber heute vor die Füße gelegt hat, und zwar ganz bewusst mir und genau jetzt? Bin ich bereit, meine Geschäftigkeit zu unterbrechen? Die traurige Wahrheit ist, schon vor über 2000 Jahren hatte niemand Zeit oder Platz für Jesus. Auf einer seiner Reisen hat Jesus dazu ein Gleichnis erzählt:
lies es in Matthäus 25, 35-40
Zu welcher Seite gehöre ich? Zu denen, die zu sehr in Eile waren oder zu denen, die sich die Zeit genommen haben?
Der springende Punkt ist: Gott kennt die Hetze und den Stress auf dieser Welt und ich vermute, er kann sie nicht so ganz verstehen. Er hatte nicht geplant, dass wir aus dem Geburtstag seines Sohnes das Fest der verrückten Vorbereitungen machen. Jesus kam ja auch nicht in einem nach Kokosmakronen duftenden, blitzblankgeputzen, mit Weihnachtskugel dekorierten Raum zur Welt. Er bahnte sich seinen Weg ganz anders. Weil es ihm wichtig war, nahm er sich die Zeit. Gott war ganz bestimmt viel beschäftigt. Auch vor 2000 Jahren gab es genug Gebete zu hören, genug zu lenken, genug Schlechtes abzuwenden. Er saß bestimmt nicht im Himmel und hat Däumchen gedreht. Aber ihm war auch bewusst, was wir Menschen am Allermeisten brauchen, nämlich seine Nähe und die Rettung, die nur er für uns herbeiführen konnte. Also nahm er sich die Zeit, sich auf den Weg zu uns zu machen – aus reiner Liebe- und wir Menschen, wir hatten keine Zeit für ihn. Verschlossene Türen, verschlossene Herzen, jeder beschäftigt mit seinem eigenen Leben, so viel zu tun, an so viel zu denken…
Aber was würde denn passieren, wenn Jesus in mir geboren wird? Was passiert, wenn ich ihm heute Platz mache in meinem Herz? Dann kann ich lernen, mich selbst und meine Mitmenschen in seinem Licht zu sehen! Nichts anderes ist uns als Jesus-Nachfolgern aufgetragen: uns auf den Weg zu machen für ihn, weil er sich für uns auf den Weg gemacht hat.